Gefühle verstehen, sich miteinander vergleichen, Ziele setzen und erreichen
Im Alter von 10 bis 12 Jahren entwickeln junge Athlet*innen ein stärkeres Bewusstsein für ihre Gedanken und Gefühle; sie können besser auf sich selbst hören. Neben grundlegenden Emotionen wie Wut, Freude oder Traurigkeit treten komplexe Emotionen wie Schuld, Neid oder Stolz auf. Diese Vielzahl an Gefühlen kann überwältigend sein, da Kinder erst mit der Zeit lernen, die erlebten Emotionen zu regulieren.
In dieser Phase vergleichen sich junge Segler*innen immer öfter mit Gleichaltrigen. Während im Alter von 7 bis 9 Jahren der Fokus auf dem gemeinsamen Lernen und Meistern von Herausforderungen mit Gleichaltrigen liegt, entwickelt sich im Alter von 10 bis 12 Jahren der Wunsch, besser zu segeln als Andere. Die Rückmeldung von Trainer*innen oder Lehrpersonen über ihre Fähigkeiten und Kompetenzen beeinflusst das Selbstwertgefühl der jungen Athlet*innen – sie möchten anerkannt, gelobt und bestärkt werden. Daher ist es wichtig, dass die Kommunikation mit Trainer*innen gerecht, wohlwollend und verständnisvoll gestaltet ist.
Klare und erreichbare Ziele, die gemeinsam mit Trainer*innen gesetzt werden, schaffen Motivation und beugen Überforderung und innerem Stress vor. Der Fokus auf inhaltliche Ziele, z.B. eine Wendentechnik, unterstützt Kinder dabei, ihre Konzentrationsfähigkeit im Training zu verbessern und Erfolgserlebnisse unabhängig von der Ergebnisliste einer Regatta zu erleben.
Übungen
Der Einstieg in die Sportpsychologie kann über kindgerechte Übungen stattfinden. Im folgenden werden Beispiele in den Bereichen einfaches Zielsetzungstraining, Selbstaufmerksamkeit, Gefühle & Gedanken vorgestellt.
- Bergtour (Übung zur Zielsetzung)
- Daumenübung (Übung zur Zielsetzung)
- Warme Dusche (Übung für das Selbstwertgefühl)
- Erinnerungsglas (Übung für Achtsamkeit und positive Sichtweise)
- Immer eine Nasenlänge voraus (Atemübung)
- Ein Säckchen voller Fähigkeiten (Übung zur Stärkung des Selbstbewusstseins)